Armin Wegner (16/10/1886 in Elberfeld - 17/05/1978 in Rom)
Der Zug der Häuser (1910)
Gedicht aus 3 Strophen, Versmaß und Reimen sind frei.
Kontext
Der Moloch Großstadt begann sich in dem halben Jahrhundert zwischen 1870 und 1920 auszudehnen, Berlin befand sich in einer rasanten Entwicklung, deren Tempo beängstigend war. Dieses Gedicht beschreibt die Ausdehnung der Stadt.
Die Trostlosigkeit der Landschaft
Erscheint durch das graue Bild der Wohnblöcke (recken sich empor) /der Stadt:
- 1. Strophe: grau, die Zinnen (ohnehin grau) werden durch das Adjektiv steinend betont, « graue Ebene »
- 2. Strophe: rauchend / nicht mehr grün, steinernd
- 3. Strophe: schwarze Ketten, unsere Mauer. Alles erscheint dem Tod nahe zu sein.
Das Elend der Bewohner
Steigerung im Thema:
- Strophe 1: die Leute sind « in Massen geschart und in kleinen Gruppen », « Elende Hütten, zerlumpte Kinder »
- Strophe 2: Plumpen Leib (schlechte Ernährung ?)
- Strophe 3: dem Hunger, gebeugte Männer, verzweifelte Frauen (Gefahr der körperlichen Arbeit, Aussichtlosigkeit der Zukunft)
Die Bedrohung der grauen Blöcke
Durch die Personifizierung der Objekte unterstrichen, 10 Mal kommt das Pronomen « wir ». Die Stadt wird immer bedrohlicher.
Ziel ist Raum zu gewinnen: Befehl « gebt Raum », « ersticken im Qualm wir » « wir morden das Feld ». Diese Entwicklung ist nicht zurückzuhalten: « wir uns hält kein Strom, kein Graben = unheimlich, brutal, rücksichtslos. « Ob lebend oder tod, wir halten sie fest. Alle verschlingt unser Mund »
Man kann es auch weder verhindern noch vermeiden, scheint überkräftigt, zerstörerisch zu sein: « nie werden wir müde, nie werden wir satt » = Kein Ausweg für die Leute.