Johann Peter Eckermann
Johann Peter Eckermann (21/09/1792 in Winsen - 3/12/1854 in Weimar) war ein deutscher Dichter, Schriftsteller und enger Vertrauter Goethes. Er verfasste das bedeutende Werk Gespräche mit Goethe (1836), in den letzten Jahren seines Lebens (in drei Bänden, von 1836/1848).
Verhältnis zu Frankreich
Eckermann erlaubte es sich, Frankreich zu nennen und dabei Deutschland und dessen mythische Figuren hervorzuheben. Diese Darstellung zeigt sich in verschiedenen literarischen Werken und historischen Bezügen.
Patriotische Identifikationsfiguren:
- Gleich am Anfang mit Theodor Körner (Freiheitskämpfer in den Napoleonischen Kriegen) als patriotische Identifikationsfigur
- In Goethes Hermann und Dorothea: französische Revolutionskriege in Deutschland vs. deutsche mythische Heldenfiguren
- «der beendigte Feldzug der Franzosen in Spanien hatte für Goethe grosses Interesse». «Ich muss die Bourbons durchaus loben... auch ohne Napoleon zu siegen vermöge» (Bewunderung Napoleons und zugleich Kritik)
Bewunderung für Frankreich und die lateinische Zivilisation
Eckermann zeigte eine besondere Wertschätzung für die französische Kultur und Kunst. Diese Bewunderung manifestierte sich in verschiedenen kulturellen Bereichen.
Kunstbezüge:
- Die Kunst (22/02/1824): «von Kupferstichern nach Gemälden neuer Künstler aus einer französischen Galerie»
- «Medaille... Theseus, worin sich einige hundert Abdrücke antiker Gemme fanden... seine ganze Körperkraft wendet der junge Held»
- Referenzen an die «griechischen Heroen», an Urania von Tiedge, Hermann und Dorothea (9 Musen)
Deutsche politische mythische Figuren im Krieg
Die Darstellung deutscher Heldenfiguren in Kriegszeiten spielte eine zentrale Rolle in Eckermanns Betrachtungen. Diese Figuren dienten als Beispiele für deutsche Tugenden und militärische Traditionen.
Literarische und historische Beispiele:
- In Schillers Wallenstein: Niedergang des berühmten Feldherrs Wallenstein (14/11/1823)
- Friedrich der Große: «und sprach sehr viel über die preußige Armee in der siebenjährigen Krieg, die durch Friedrich den Großen an ein beständiges Siegen gewöhnt und dadurch verwöhnt worden»